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Mozambique ist eines der ärmsten Länder der Welt. Fast 80 % der Menschen leben von weniger als 2 Dollar pro Tag. Pro tausend Menschen gibt es 4 Telefonanschlüsse (BRD: 634) und 1 Pkw (BRD: 529). Es gibt viel fruchtbaren Boden, aber die Wirtschaftskraft ist (noch zu) wenig entwickelt.

 

500 Jahre Kolonialzeit haben ihre Spuren hinterlassen. Bis zur Unabhängigkeit 1975 gab es kein öffentliches Schulsystem, keine Berufsbildung für Mosambikaner. Qualifizierte Jobs waren den portugiesischen Siedlern vorbehalten. Zwangsarbeit und eine in Geld zahlbare Kopf-Steuer trieben die Mosambikaner in unselbständige Arbeitsverhältnisse. Zeitweise waren 25% der männlichen Arbeitskräfte in den Goldminen Südafrikas. Wegen der krassen Ungerechtigkeiten war der Befreiungskampf heftig und nahezu alle 200.000 Portugiesen verließen das Land.

 

Zum Zeitpunkt der Unabhängigkeit konnten weniger als 10% lesen und schreiben, im ganzen Land gab es nur etwa 40 Personen mit Universitätsabschluss.

Die neue Regierung gab allen das Wahlrecht, baute Schulen, etc - eine Provokation für die Apartheid-Regimes in Rhodesien und Südafrika. Von außen kräftig geschürt verwüstete Bürgerkrieg das Land, hinterließ 3 Millionen Landminen.

 

Gemessen an diesen Startbedingungen sind bisher enorme Fortschritte erreicht worden.

Beispiel Getreideproduktion: nach leichtem Rückgang in den 80‘ern gelang eine Verdreifachung während der 90‘er Jahre. Somit werden jetzt 100 kg/Person erzeugt. Ein großer Fortschritt, aber zu wenig, um ausreichende Ernährung zu sichern.

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Die Zuwächse wurden hauptsächlich erreicht durch Ausweitung der bebauten Fläche, und doch sind heute nur 10% der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche bebaut. Allein an diesem Punkt besteht also erhebliches Potential.

Die Erträge liegen bei etwa 0,8 ton/ha (vergl. USA 20 ton/ha). Auch hier also noch erhebliches Potential.
Der größte Teil der bebauten Fläche (95 %) wird von Kleinbauern bewirtschaftet. Sie stellen 80 % der Arbeitskraft des Landes, produzieren nahezu sämtliche Nahrungsmittel und etwa die Hälfte des Bruttoinlandsprodukts.

Häufig fehlt ihnen der Anreiz, mehr als für den Eigenbedarf zu produzieren.

Die großen Entfernungen zu den Städten sind für sie unüberwindlich. (Bevölkerungsdichte 20 Einw./km² - BRD 230).

Auch fragen sie sich, was sie sich denn für ihre Erträge kaufen können. Normale Konsumgüter sind viel zu teuer für ihre Verhältnisse.

Um die Wirtschaftskraft des Landes zu stärken, ist es wichtig, für die Kleinbauern einen Anreiz zur Mehrproduktion zu schaffen.
Des weiteren ist es zur Stärkung der Wirtschaftskraft notwendig, das Kleingewerbe zu fördern. Der ländlichen Bevölkerung fehlt es generell an Know-how, und zwar nicht nur an Wissen über Produktionsmethoden, sondern auch an Erfahrung in Betriebswirtschaft.

Textfeld: Wirtschaft in Mozambique