ADPP Kinderhilfe

Kinder - die Zukunft Mozambiques

Die Armut in Afrika ist im letzten Jahrzehnt noch gewachsen, da in vielen Ländern Krieg, Dürre und wirtschaftliche Schwierigkeiten herrschten.

Das Ziel der ADPP Kinderhilfe ist es, arme Familien in die Lage zu versetzen, ihre Lebens- bedingungen in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Bildung und Versorgungssicherheit zu verbessern.

ADPP zielt auch darauf ab, die Familien mit dem Willen auszurüsten und sie zu ermutigen, die Verantwortung für ihr eigenes Leben zu übernehmen, Probleme anzugehen, Lösungen zu finden und dadurch sicherzustellen, daß die Kinder überleben und gesund aufwachsen.

Die ADPP Kinderhilfe arbeitet in Übereinstimmung mit den Zielen, die bei dem von UNICEF 1990 organisierten Weltgipfel für Kinder aufgestellt wurden. Deshalb sind die erwünschten Wirkungen des Kinderhilfe-Programms folgende:

1. Reduzierung der Kindersterblichkeit
2. Reduzierung der Kindersterblichkeit unter 5 Jahren
3. Bessere Gesundheit, besonders bezüglich Malaria, Diarrhoe und Atemwegserkrankungen
4. Reduzierung der moderaten und der ernsten Fehlernährung der Kinder
5. Reduzierung der Müttersterblichkeit
6. Zugang zu sauberem Trinkwasser
7. Zugang zu sicheren sanitären Verhältnissen
8. Schutzimpfungen für alle Kinder
9. Schulbildung für alle Kinder
10. Aufklärung aller Familien darüber, wie sie sich gegen den HIV-Virus schützen und die HIV-Infizierten und die an AIDS Erkrankten pflegen können
11. Alphabetisierung: mindestens ein Erwachsener pro Familie soll lesen und schreiben können
12. Nahrungsmittelsicherheit für alle
13. Verbesserung der Einkommenssituation der Familien, so daß die täglichen Ausgaben wie Seife, Salz, Kleidung, Schulgebühren und Medizin z.B. durch landwirtschaftliche Produktion, Handel oder Kleinstproduktion ("small scale production") gedeckt werden können.
Die ADPP Kinderhilfe ist ein Stadtteil- bzw. Dorfgemeinschafts-Projekt. Im Mittelpunkt des Projekts steht die Familie, die sich dazu entschließt, an dem 5jährigen Schritt-für- Schritt Programm teilzunehmen. Durch Sozialarbeiter und Solidaritätsarbeiter versorgt das Projekt die Familien mit Instruktionen, praktischer Hilfe und manchmal auch mit materieller Unterstützung.

Durch ein System von Familiengruppen und Familien-Koordinatoren nimmt jede Familie an einem organisierten Einsatz teil und wird dazu ermutigt und motiviert, Verbesserungen durchzuführen.

Die ADPP Kinderhilfe besteht aus zwei Abteilungen:

1. Das Familien-Programm

Das Familien-Programm ist der zentrale Bestandteil der ADPP Kinderhilfe. Es unterstützt Familien in ihren Bemühungen, ihre eigenen Lebensbedingungen zu verbessern. Die meisten der Verbesserungen kosten die Familien kein Geld. Sie werden durch Unterricht und praktische Maßnahmen erreicht. Probleme werden auf einfache Art gelöst, unter Verwendung vorhandener Materialien.

In Bereichen wie Impfung, Gesundheitsvorsorge und Unterricht arbeitet die ADPP Kinderhilfe mit örtlichen Behörden zusammen, wobei sie oft dabei hilft, regionale oder nationale Programme durch die Struktur des Familienprogramms zu verwirklichen. Wenn Spenden es ermöglichen, bietet die ADPP Kinderhilfe den Familien auch materielle oder finanzielle Unterstützung an; dafür wird die Arbeit von den Familien in Eigenleistung erbracht.

Wenn eine Familie sich zur Teilnahme entschließt, zahlen sie einen symbolischen Mitgliedsbeitrag. Die Familie erhält eine Mitgliedskarte mit einer detaillierten Liste der durchzuführenden Schritte. Auf dieser Karte wird im Verlauf der 5 Jahre jeder erreichte Fortschritt eingetragen, zum Beispiel die Errichtung eines Geschirrständers. (Damit das gewaschene Geschirr nicht wieder schmutzig wird und Krankheitserreger überträgt, sollte es nicht auf der Erde stehen; der Geschirrständer wird aus Ästen und Zweigen gebaut, die mit Schnur zusammengebunden werden.) Weitere Schritte sind der Bau einer Latrine und die Teilnahme an Alphabetisierungskursen. Am Anfang der Regenzeit steht Malariaprävention auf dem Plan, vor der Pflanzzeit Landwirtschaftskurse. Im späteren Verlauf werden die Familien selbstversorgend; und dann kommen sie so weit, daß sie etwas mehr produzieren, als sie selbst verbrauchen. Auf diese Weise können sie etwas verkaufen und so die Einnahmen erzielen für Waren des täglichen Bedarfs oder für Schulgebühren.

Die Mitarbeiter des Projekts erteilen Unterricht und führen bei allen Familien Besuche durch. Sie halten fest, wie weit die einzelnen Familien gekommen sind und helfen bei der Lösung von Problemen. Mit Engagement und Tatkraft realisieren sie Hilfe zur Selbsthilfe.

2. Das Projekt-Programm

a) Schul-Aktivitäten: in Zusammenarbeit mit den Auslandsfreiwilligen von HUMANA People to People wird an den Grundschulen im Projektgebiet in den gleichen Themen unterrichtet wie in den Kursen für die Erwachsenen der Familien, damit die Kinder das Programm zu Hause aktiv unterstützen können.

b) Kinderhäuser für die 5-7jährigen, in denen Vorschul-Unterricht stattfindet, und wo die Kinder miteinander spielen, singen und lernen. Sie werden in Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Elternkommitee betrieben.

c) Kinderclubs für Schulkinder, die nach dem Unterricht kommen und an verschiedenen Aktivitäten teilnehmen, wie Sport, Kultur und Hausaufgabenhilfe. Diese Clubs werden von Jugendlichen aus dem Stadtteil oder Dorf auf ehrenamtlicher Basis geleitet.

d) Kleinprojekte: kleine Baumaßnahmen, wie z.B. die Instandsetzung der Gesundheitsstation, Reparatur oder Wiederaufbau der Grundschulen im Projektgebiet, Brunnen bohren, Bau von Behältern zur Sicherung des Erntevorrats (normalerweise gehen bis zu 30 % der Ernte durch Schädlinge, Tiere oder Regenwasserschäden verloren).

e) Alphabetisierung: für Jugendliche und Erwachsene, die am Familienprogramm teilnehmen. Die Lehrer für diese Kurse werden von ADPP organisiert und geschult.


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