Zur Situation in Angola - November 2003






Rückkehrerströme



Nahrungsmittelunsicherheit



Passierbare Straßen

Lage der Provinz Benguela in Angola

(Die Zahlen im folgenden Artikel stammen aus "Angola 2004 - Consolidated Appeal for Transition, United Nations, November 2003".
Ein Dokument von 255 Seiten, englisch, zum download auf www.reliefweb.int.
Bei den Zahlen sollte man im Hinterkopf haben, daß die Bevölkerung Angolas auf 13-14 Millionen Menschen geschätzt wird.)

In Angola herrscht nach jahrzehntelangem Bürgerkrieg seit Frühjahr letzten Jahres endlich Frieden. Das bedeutet einen riesigen Umbruch für die Menschen. Gebiete, die durch den Krieg lange von der Außenwelt abgeschnitten waren, können jetzt von humanitären Hilfsmaßnahmen erreicht werden.

Im Laufe des Jahres 2003 sind 3,3 Millionen Menschen, die Flüchtlinge im eigenen Land gewesen sind, in ihre Heimatorte zurückgekehrt.
Weitere 500.000 Menschen sind noch in vorübergehenden Wiederansiedlungsgebieten, und 400.000 Menschen wohnen bei Gastfamilien in städtischen Gebieten.
100.000 demobilisierte Soldaten sind mit 350.000 Familienmitgliedern in ihre Heimatorte zurückgekehrt.
145.000 Menschen sind aus dem Ausland nach Angola zurückgekehrt.
Mehr als 2000 Kilometer Straße wurden von Mienen geräumt und 300.000 Menschen haben an Kursen über Mienen teilgenommen.

Die Lebenserwartung bei der Geburt ist 40 Jahre.
Von 1000 lebend geborenen Kindern sterben 260 vor dem fünften Geburtstag.
58 % der Erwachsenen sind Analphabeten.
65 % der Menschen haben keinen Zugang zu Trinkwasser.
75 % haben keine sanitären Anlagen.
65 % haben keinen Zugang zu grundlegender Gesundheitsversorgung.
70 % der Menschen leben von weniger als einem Dollar pro Tag.

Zur Zeit haben 2,7 Millionen Menschen nicht ausreichend Nahrungsmittelsicherheit.
Es wurden 600.000 Grundausrüstungen für die Landwirtschaft verteilt.
Im Jahr 2004 werden 1,4 Millionen Menschen Nahrungsmittelhilfe benötigen.

2,3 Millionen Kinder wurden registriert und in 10 Provinzen wurden permanente lokale Geburtenregistrierungsdienste eingerichtet.
Mehr als 6000 verloren gegangene Kinder wurden registriert und dokumentiert, und zwischen Januar und August gelang es, 1320 dieser Kinder wieder mit ihren Familien zusammen zu führen.

7 Millionen Kinder sind gegen Masern geimpft worden, 5 Millionen gegen Polio, und 2 Millionen Kinder haben im Zuge der Impfungen Vitamin A verabreicht bekommen. Man schätzt, daß allein die Masernimpfungen 70.000 Menschenleben gerettet haben.
Malaria: im Jahr 2002 benutzten nur 10 % der Kinder unter 5 Jahren Moskitonetze. Im Jahr 2003 stieg diese Zahl durch eine intensive Kampagne auf 23 %. Die Zahl der Malariafälle sank von 155 pro 1000 auf 84 pro 1000.

Um alle Kinder einschulen zu können, wurden 29.000 zusätzliche Lehrer rekrutiert. Sie werden in Schnellkursen ausgebildet und werden schon ab dem neuen Schuljahr Anfang 2004 unterrichten. Durch das Programm 'Bildung für Leben und Frieden' wurden 3000 Animatoren geschult, die 83.000 Kinder auf die Einschulung vorbereiten.


Zur Situation in der Provinz Benguela


(In dieser Provinz liegen die vier Projekte, die wir in den letzten Jahren finanziell unterstützt haben:
* HOPE - gegen HIV/AIDS -
* Lehrerausbildunsstätte
* Schule für Straßenkinder und
* Kinderhilfe Benguela).

Die Provinz hat etwa 1.570.000 Einwohner. Es gibt 496.530 kriegsgeschädigte Rückkehrer: 431.000 Menschen sind seit dem Ende des Krieges nach Hause zurück gekehrt, darüber hinaus sind 65.530 demobilisierte Soldaten mit ihren Familienangehörigen in die Gemeinden reintegriert worden.

Impfungen in 2002 und 2003: 1,25 Millionen Menschen wurden gegen Polio geimpft und 1,07 Millionen Menschen gegen Masern.
Verteilte Grundausrüstungen für die Landwirtschaft: 2002 38.830, 2003 34.400.
Verteilung von Nahrungsmitteln: Januar-März 206.130, April -Juni 61.476.

Karte in höherer Auflösung (200 kB, pdf).




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