6 Monate, die ich nie vergessen werde

Hallo, ich bin Aileen, die erste schottische Mitarbeiterin bei HUMANA in Berlin. 1997/98 habe ich am Solidaritätsarbeiterprogramm teilgenommen, und im August 1998 bin ich wieder aus Mozambique zurückgekommen.
Bevor ich anfange, meine Begeisterung über meine Arbeit als Solidaritätsarbeiterin in Mozambique mitzuteilen, muß ich erst ein bißchen über den Vorbereitungskurs berichten. Ich habe meinen 6-monatigen Vorbereitungskurs an einer Schule in Norwegen absolviert. Es war eine sehr lernintensive Zeit. Es wurde gemeinsam gelernt und gemeinsam gelebt. Dabei haben wir viel gelacht und Spaß gehabt. Die Vorbereitungszeit dient dazu, die eigenen Möglichkeiten auszuloten, und brachte in mir ungeahnte Reserven an die Oberfläche. So hat man sich selbst noch vor der Ankunft in Afrika bewiesen, welcher Reichtum in einem verborgen liegt.
Meine Zeit in Mozambique war einfach wunderbar. Da ich selbst als Kind in Malawi gewohnt habe, kam mir der jetzige Aufenthalt dort fast wie eine Heimkehr vor. Das Besondere an Afrika ist für mich der immergegenwärtige Kampf zwischen Mensch und Natur. Alle Anstrengungen des Menschen sind der Autorität der Natur unterlegen, hängen irgendwie mit ihr zusammen. Im Gegensatz dazu haben sich die Menschen in Europa die Natur zu eigen gemacht. Eine sinnvolle Entwicklungsstrategie sollte meiner Meinung nach im Moment die Errichtung einer stabilen Infrastruktur, insbesondere des Schulwesens, zum Ziel haben, und damit die Menschen befähigen, an ihrer eigenen Zukunft zu arbeiten.
Ich als Solidaritätsarbeiterin war an diesem Prozeß direkt beteiligt und habe an der ADPP Berufsschule junge Männer und Frauen zwischen 16 und 25 Jahren unterrichtet. Die Schule konzentriert sich auf drei Themenbereiche: Landwirtschaft, Bau und Handel. Ziel der Schule ist, den jungen Menschen ein Grundwissen zu vermitteln, das sie befähigt, an der Entwicklung ihres Landes aktiv mitzuwirken. Eine meiner Aufgaben in der Schule bestand darin, Englisch zu unterrichten. Das war eine große Herausforderung für mich, da die Schule sehr wenig Lehrmaterialien zur Verfügung hatte. So wurde ich notgedrungen Schöpfer meiner eigenen Lehrmethoden. Ein altes Buch für Kinder aus der Schulbibliothek diente mir dabei als Grundlage. Ich brachte das Englisch auf den neuesten Stand und entwickelte einige leicht verständliche Übungen und Übersetzungen. Zu meinen beliebtesten Übungen gehörten kleine Schauspielvorführungen, die von allen Schülern mit viel Freude und Begeisterung aufgenommen wurden.

Meine Zeit in Mozambique, das waren 6 Monate meines Lebens, die ich bestimmt nie vergessen werde. Und ich freue mich, daß ich jetzt in Berlin bei HUMANA arbeiten, und damit weiter zum Gelingen der Hilfsprojekte von HUMANA People to People beitragen kann.

Viele Grüße, Aileen

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