Michaels Reise nach Zimbabwe![]()
Vom 6.9.94 - 11.9.94 hatte ich die Möglichkeit, Zimbabwe und die
dortigen DAPP-Projekte zu besuchen. Erste Station war das
Frontline-Institute in Shamwa, etwa 60 km nordöstlich der
Hauptstadt Harare. Das Frontline-Institute ist eine neue, große
und schöne Ausbildungsstätte, die 1993 mit großen Feierlichkeiten
vom Präsidenten Mugabe eingeweiht wurde. In diesem Institut hat
unsere Reisegruppe, bestehend aus HUMANA-, DAPP- und
UFF-Mitarbeitern aus Schweden, Norwegen, Spanien und Deutschland
die ersten Tage übernachtet, und von dort gingen auch unsere
Projektbesichtigungen und Ausflüge aus. Zimbabwe hat sehr viele
DAPP-Projekte (Schulen, Ausbildungsstätten, Kindergärten,
Kinderhilfe, Plantagen, Familienprogramme etc), so daß unsere Tage
immer ausgefüllt waren, um wenigstens einen Teil dieser Projekte
besichtigen zu können.
Einige dieser Projekte sind gleich nach der Unabhängigkeit geplant
worden und entstanden, haben also schon rund 14 Jahre Entwicklung
und eigene Geschichte und sind vollständig etabliert, andere
Projekte sind erst nach und nach entstanden, als sich die
finanziellen und personellen Möglichkeiten ergeben haben. Daß der
Bedarf an diesen Projekten vorhanden ist, daran besteht kein
Zweifel, da viele der einheimischen, ärmeren Familien doch sehr
unbekümmert in die Zukunft gehen und oftmals noch zu wenig
Eigeninitiative zeigen, um an ihrer Lebenssituation grundlegend
etwas zum Positiven zu verändern. Die Palette reicht von einfachen
Gesundheits- und Hygienemaßnahmen bis hin zur fundierten
Ausbildung mit anerkanntem Abschluß, so daß die Möglichkeit um ein
Vielfaches größer wird, Arbeit zu finden, die Familien sicher und
ausreichend ernähren zu können, sowie auch die Gesamtwirtschaft
des Landes zu sichern, zu fördern und noch weiter auszubauen. Es
ist schon lange nicht mehr so, daß nur Europäer die Projekte
leiten, sondern es sind auch schon viele Einheimische ausgebildet
worden, die nun ihrerseits Projekte leiten, Ausbildungsplätze und
Arbeitsplätze schaffen und dadurch die Zukunft ihres Landes
tatkräftig in die Hand nehmen.
Bei den Familienprogrammen machen mittlerweile 90 - 95 % der
betreuten Familien mit. Viele waren sofort begeistert und
motiviert, andere haben erst mal beim Nachbarn geschaut, was da
wohl passiert, und als sie gesehen haben, welche Vorteile sich
z.B. durch bessere Hygiene , durch Brunnen- oder Latrinenbau,
durch Verwendung von selbsthergestellten Mauersteinen beim Hausbau
oder durch Selbstversorgung durch Eigenanbau ergeben haben, waren
die allermeisten auch überzeugt davon. Die Mitarbeit an diesen
Programmen ist natürlich freiwillig, weil aus erzwungener
Teilnahme kann nichts Gutes wachsen.
Die Mittel für diese ganzen Projekte stammen hauptsächlich aus dem Verkauf von Second-Hand-Kleidung in Europa (Überschüsse) sowie dem Second-Hand-Verkauf in Zimbabwe von Kleidung, die aus HUMANA-, DAPP- und UFF-Betrieben aus Europa nach Afrika verschickt werden. Trotzdem sind finanzielle Hilfen bitternötig, da einige Projekte und Plantagen (Verkauf und Export von z.B. Gemüse und Früchten) noch nicht so wirtschaftlich und ergiebig sind, um sich selbst tragen zu können. |